Balje. Es ist eine etwas befremdlich anmutende Szene, die gleichzeitig eine gewisse Komik nicht entbehrt, wenn man das Gewinnerbild des diesjährigen Glanzlichter-Wettbewerbs betrachtet. Ein Eisbär macht satt und zufrieden ein Verdauungsschläfchen neben einem erlegten Walross. Wie jedes Jahr zeigen die Fotos, die ab Donnerstag, 17. April, im Natureum Niederelbe zu sehen sind, die ganze Bandbreite der Naturfotografie. Neben majestätischen Säugetieren sind atemberaubende Landschaftsaufnahmen zu sehen, ebenso wie kunstvoll in Szene gesetzte Pflanzen und winzige Insekten.
Das „Bienenleben im Baum“ brachte Lars Beygang aus Deutschland den Sieg in der Kategorie „Diversity of all other Animals“ ein. Foto: Lars Beygang/Glanzlichter 25
Das Bild des Eisbären, das alle Juroren bereits in der Vorauswahl fesselte, gelang dem Norweger Pål Hermansen im Rahmen einer Expedition auf Spitzbergen mithilfe einer Drohne. Die Bedeutung dieses Fotos reicht weit über das Motiv hinaus, so die Jury. Der Eisbär, einst Symbol für das arktische Paradies, kämpft angesichts des schwindenden Eises immer stärker mit den Folgen des Klimawandels. Die Robben, die eine wichtige Nahrungsquelle darstellten, werden für ihn zunehmend unerreichbar. Und die Walrosse, die nur als unwahrscheinliche Beute galten, werden durch den Verlust ihrer Rastplätze auf den Eisschollen selbst zu einem Symbol der Überlebenskrise. Erschöpft und geschwächt von den endlosen Reisen, bieten sie dem hungrigen Eisbären schließlich die Chance, sich zu nähren. Ein dramatischer Wandel, der die existenziellen Herausforderungen dieser Tierart vor dem Hintergrund des Klimawandels in bedrückender Deutlichkeit zeigt.
Ein einzigartiger Moment, eingefangen von einer Drohne: Ein Eisbär macht sein Verdauungsschläfchen neben seiner Beute. Foto: Pål Hermansen/Glanzlichter 25
Die Jury wählte die Siegerbilder aus rund 23.000 Bildeinsendungen von 949 Fotografinnen und Fotografen aus 35 Ländern. Die ausgezeichneten Werke zeigen nicht nur die Schönheit der Natur, sondern rücken auch den respektvollen Umgang mit ihr in den Fokus.
Das Natureum hat dienstags bis sonntags sowie an allen Osterfeiertagen von 10 bis 18 Uhr geöffnet.