Die perfekte Kandidatin

Die perfekte Kandidatin

Das kommunale Kino in Otterndorf wird im September mit einem Streifen aus Saudi-Arabien fortgesetzt, in dem eine Frau lernt, sich in ihrer männlich dominierten Umwelt durchzusetzen.
Maryam (Mila Al Zahrani) ist eine Ärztin in einer kleinen Stadt in Saudi-Arabien. Trotz ihrer exzellenten Fähigkeiten muss sie sich jeden Tag aufs Neue den Respekt der Mitarbeiter und der Patienten erkämpfen. Wütend macht Maryam vor allem der Zustand der Straße vor der Klinik. Weil die Stadt die Zufahrt nicht asphaltiert, bleiben die Patienten regelmäßig im Schlamm stecken. Maryam will Veränderung und bewirbt sich um eine bessere Stelle in Dubai. Doch wegen einer Formalität und weil sie ohne männliche Begleitung erscheint, lässt man sie nicht reisen.
Maryam sucht Hilfe bei einem entfernten Cousin. Doch der Zufall will es, dass dieser Beamte nur Kandidaten für die anberaumte Wahl des Stadtrats empfängt. Aus Trotz erklärt sich Maryam kurzerhand zur Kandidatin für ein Stadtratsmandat. Erst später wird ihr klar, welche Chance zwischen der bürokratischen Willkür lauert: Als Stadträtin könnte sie die Asphaltierung der Klinik-Zufahrt selbst in die Hand nehmen. Maryam und ihre beiden Schwestern treten eine Kampagne los, die nicht zu übersehen ist. An jeder Ecke lauern Restriktionen für Frauen; trotzdem wird Maryams Stimme lauter, ihre Auftritte mutiger, ihre Forderungen radikaler. Die junge Ärztin, die vom lang erkämpften Recht auf ein eigenes Auto wie selbstverständlich Gebrauch macht, besteht nun auch darauf, dass man auf der Straße fahren kann.

Die Regisseurin Haifaa al Mansour („Das Mädchen Wadjda“) erzählt in der NDR Koproduktion „Die perfekte Kandidatin“ mit viel Weitsicht und Feingefühl, wie eine minimale gesellschaftliche Öffnung der Klaviatur bürokratischer Willkür völlig neue Töne entlockt. Ihre Signatur ist ein weiblicher Blick, der seine Perspektive immer mitzudenken versteht, eine Film gewordene Verneigung vor der Unbezähmbarkeit weiblicher Souveränität. So entsteht das so beflügelnde wie scharfsichtig nachgezeichnete Porträt einer Emanzipation, das zeigt, wie überwältigend Kino sein kann. Der Film „Die perfekte Kandidatin“ hatte im August 2019 bei den Filmfestspielen von Venedig seine Weltpremiere und ist seit 2020 in deutschen Kinos zu sehen.

Am Mittwoch, 20. September, wird der Film ab 20 Uhr in der Otterndorfer Stadtscheune gezeigt. Der Film ist 101 Min. lang und nicht altersbeschränkt.

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