Im April traf sich eine Gruppe Motorsportverrückter auf dem Deichbrand-Festivalgelände, um die Örtlichkeiten dort genauer unter die Lupe zu nehmen. Vor der Pandemie war das
Gelände nämlich jahrelang auch der Austragungsort des legendären Wanhödener Stoppelfeldrennens, eine stets humorvolle, familiäre und spannende Veranstaltung, die von der Wanhödener Familie Kuske ins Leben gerufen worden war. Einmal im Jahr ging es auf dem Acker rund: spektakuläre Rennen in ausgefallenen Kisten und ein unterhaltsames Rahmenprogramm begeisterten fast zwanzig Jahre lang Jung und Alt gleichermaßen. 2019 war das bisher letzte Rennen, dann erfolgte die pandemiebedingte Zwangspause.
Die Gremlins melden sich
Kolja Kuske, Geschäftsführer der Kuske Automobil GmbH mit inzwischen mehreren Niederlassungen in Cuxhaven, fehlte zuletzt einfach die Zeit, um die Veranstaltung in angemessener Form wiederzubeleben. „Der Betrieb stand mehrere Tage still, das ist heute nicht mehr ohne Weiteres machbar“, erklärt Kuske, der gern weitergemacht hätte. Umso mehr freute es ihn, dass sich ein paar aktive Motorsportlerinnen und Motorsportler bereit erklärten, das Event wieder zu aktivieren. Sie schlossen sich 2024 zu einem Verein zusammen, den
Gremlins-Nord e. V., und nahmen kurzerhand Kontakt zu den Wanhödenern auf. Kuske war sofort begeistert und bot seine Hilfe an. Schnell kam es im April dann zu dem Treffen vor Ort.
Ehrensache, dass auch Volker Appiarius dabei war, der mit seinem Lohn- und Bauunternehmen viele Jahre den Bahndienst sicherstellte und mit schwerem Gerät für eine tolle und sichere Rennpiste sorgte.
Das Rennen zog nach Krempel um
In Wanhöden klappte es dann zwar nicht mit dem Rennen, aber in Krempel wurde ein geeignetes Gelände gefunden, an dem dann in der Zeit vom 15. – 17. August 2025 die Motoren dröhnen konnten. Nach einigen Jahren Pause und viel harter Arbeit hatten die Gremlins-Nord das legendäre Stoppelfeld wieder aufleben lassen. Mit dem Equipment von Kuske und dem Bahndienst durch die Firma Appiarius blieb viel Wanhöden-Flair erhalten, und ergänzt durch die neuen Akzente der Gremlins wurde es ein gelungenes Rennwochenende, dass aber auch noch Ausbaupotential hat.
Aller Anfang ist schwer
„Das war wirklich viel Arbeit und hat teilweise auch Kopfzerbrechen bereitet, aber nun wissen wir, wie es geht und vor allem, was wir noch verbessern können“, zog Holger Dietrich, der erste Vorsitzende des Gremlins-Nord e. V., ein Fazit. Der Verein hätte sich mehr Fahrerinnen und Fahrer gewünscht, aber nach der langen Pause waren viele Rennwagen einfach nicht
mehr vorhanden. Trotzdem waren einige Teams dabei, die schon 2019 in Wanhöden den Acker unter die Räder genommen hatten und für Rennaction sorgten. Besonderes
Schmankerl war das Superfinale, welches mit dreizehn Fahrzeugen gestartet wurde und bei dem es hoch herging, mit Blechschäden, Rennabbruch und Neustart. „Das bleibt im Eifer
des Gefechts nicht aus“, schmunzelt Dietrich und blickt voraus. „Derzeit läuft das Antragsverfahren für die Genehmigung des nächsten Rennens, da gibt es noch ein wenig Papierkram zu erledigen“, erklärt er den Stand der Dinge und zeigt sich zuversichtlich, dass es im August 2026 wieder zu einem Rennen kommt.
Weitere Informationen unter https://gremlins-nord.jimdofree.com/

von