Cadenberge/Geestland. Kürzlich machten sich Mitglieder des Heimatvereins Cadenberge auf den Weg ins Handwerksmuseum nach Bad Bederkes. Das im ehemaligen Gaswerk eingerichtete Museum bietet Einblicke und erstaunliche Details von fast 30 Handwerksberufen. Die Mitglieder waren erstaunt über die präsentierte Sammlung handwerklicher Geräte, Werkzeuge und Maschinen. Auch Dokumente zur Geschichte des Handwerks und handwerkliche Erzeugnisse komplettierten die Ausstellung.
Begeistert und beeindruckt waren die Cadenberge über Vorführungen handwerklicher Tätigkeit von den Meistern Fahrenkrug (Schriftsetzer) und Nitner (Friseur), die die Ausübung ihres Handwerks in einer komplett eingerichteten Druckerei bzw. einem Frisiersalon vorführten. Die ersten technischen Hilfsmittel für die „Dauerwelle“ der damaligen Damenwelt und andere fast in Vergessenheit geratene Werkzeuge des Friseurhandwerks wurden bewundert. Die praktische Demonstration der Haarschere durch den Meister bedarf einer besonderen Fingerfertigkeit und Ausdauer. Der Versuch eines Vereinsmitgliedes, dieses dem Meister nachzumachen, scheiterte kläglich. Zum Glück wurde dabei niemand verletzt.
Der Schriftsetzer Nitner erklärte dann in der funktionstüchtigen Druckerei den Mitgliedern die „schwarze Kunst“ der Schriftsetzer und Drucker. Bewundert wurde die Fertigkeit, in welch einer Geschwindigkeit er die Buchstaben – alle nach Größe und alphabetisch in einem Setzkasten einsortiert zu einem fertigen Artikel zusammensetzte. Und dieses spiegelverkehrt. Auch erklärte er, wie am Anfang des vorigen Jahrhunderts Fotos für den Druck vorbereitet wurden. Am Ende der Darstellung seines Handwerks kam Wehmut bei ihm darüber auf, wer nach ihm das Berufsbild eines Setzers noch vorführen kann.
Nach diesen nachdenklichen Worten bedankte sich die 1. Vorsitzende bei dem Team des Museums für die Führung durch das Museum. Bei einem gemütlichen Kaffee in der Dobbendeel wurde noch lebhaft über die gewonnenen Eindrücke gesprochen.
