Am heutigen 8. September ist Weltalphabetisierungstag. In Deutschland haben die meisten Schülerinnen und Schüler dann ihren ersten Schultag nach den langen Sommerferien bereits hinter sich, und das neue Schuljahr beginnt. Aber in vielen Regionen der Welt können sehr viele Kinder nicht, oder nicht mehr, zur Schule gehen, weil ihre Eltern arm sind, oder weil ihre Schulen geschlossen wurden wie zum Beispiel im westafrikanischen Burkina Faso, einem der ärmsten Länder der Welt.
Dort sind aktuell 6.134 Schulen geschlossen und können über 1 Million Kinder nicht weiter zur Schule gehen. 40 Prozent des Landes sind von Terroristen besetzt, mehr als 2 Millionen Menschen haben bereits ihre Dörfer verlassen, leben in Zeltlagern am Rande der großen Städte, oder sind – wenn Sie Glück haben – bei Anverwandten untergekommen.
In Youba, einem Dorf in der Nähe der Stadt Ouahigouya sind rund 3.070 Schülerinnen und Schüler im wahrsten Sinne des Wortes ‘gestrandet‘ Nur ein paar wenige haben einen Platz in einer der städtischen Schulen bekommen, denn dort sind alle Klassenzimmer mit zum Teil mehr als 100 Schüler*innen ohnehin schon überbelegt.
Um wenigstens einigen Kindern den weiteren Schulbesuch ermöglichen zu können, braucht es dringend ein neues Schulgebäude. Aber das kostet 30.000 Euro.
24 Schülerinnen und 19 Schüler aus dem Dorf Pétessiro möchten weiterhin die höhere Schule besuchen. Für Schulgeld, Schuluniform, Hefte und Bücher sowie Essen und Trinken werden pro Kind 208 Euro pro Schuljahr benötigt. Geld, das die geflüchteten Eltern nicht aufbringen können.
Für den Verein Wunschträume/Netzwerk für Mädchen- & Frauenprojekte e.V. kein Pappenstiel. ‘Wir werden tun, was wir können‘, sagt die Vereinsvorsitzende Kathrin Seyfahrt. ‘Der Bau eines Schulgebäudes wird nur durch Unterstützung einer Stiftung möglich sein. Für die Schülerinnen und Schüler aus dem Dorf Pétessiro findet sich vielleicht noch die/der eine oder andere Spender*in.‘
Lesen und Schreiben zu können darf künftig kein Privileg mehr sein. Es muss allen Kindern, Mädchen wie Jungen ermöglicht werden, denn es ist eine wichtige Voraussetzung für die Teilhabe an jedem gesellschaftlichen Leben.
Der Weltalphabetisierungstag wurde im Übrigen 1965 von der UNESCO ins Leben gerufen und wird seither jährlich begangen.