Stillstand ist Rückschritt. Dieses geflügelte Wort hat doppelte Bedeutung für das im vergangenen Jahr neu gestartete Karate-Angebot des ATSC. Erstens, weil den Armen und Händen, sondern auch den Schritten in der Kampfsportart Karate große Bedeutung zufällt. Zweitens, weil Übungsleiterin Jaqueline („Line“) Soyez sich nicht damit zufriedengibt, zweimal pro Woche zum Training zu rufen. Sie möchte spätestens im April die ersten Gurtprüfungen bei ihren Anfängern abnehmen, und auch mit ihren Schützlingen auswärtige Lehrgänge oder Treffen mit anderen Vereinen besuchen.
Zum Start ins neue Jahr holte sie ihre 20-jährige Tochter Leonie für einen besonderen Lehrgang an Bord. Leonie ist als Schwarzgurt Trägerin des 2. Dan, und ist bei einem Austauschaufenthalt in den USA zur Expertin für Stockkampf geworden.
Es gibt weltweit Heimatregionen verschiedenster Stockkampf-Arten: in Japan und China, natürlich, aber auch in Irland oder Schottland, in Portugal, auf den Philippinen, in Neuseeland oder Brasilien. Leonie Soyez hat in Houston/Texas in der Kampfsportart Bushido Kai die Künste erlernt, sich mit Stöcken zu verteidigen. Das zeigte sie den beeindruckten Lehrgangsteilnehmerinnen und -teilnehmern in der Süderwischhalle. Und die waren drei Stunden lang mit Feuereifer bei der Sache – auch wenn die Bewegungen mit den Stöcken nicht immer auf Anhieb flüssig waren. Da machte Übungsleiterin Jaqueline Soyez, die „Mama“, keine Ausnahme. Sie kommt vom Kempo-Karate, hatte zuvor noch keine Erfahrung mit Kampfstöcken sammeln können. Das ist nun anders.
Mit dem nötigen Eifer klappte es bei allen so gut, dass sie letztlich geschafft, aber glücklich waren. Leonie darf wiederkommen.
Für Bettina Dietz hielt der Tag in der Süderwischhalle noch einen weiteren Grund zum Strahlen bereit. Sie ist die Erste, die unter „Line“ eine Gürtelprüfung im Kempo-Stil erworben hat. Es ist der Gelbe. Das ist für sie ein Neuanfang in einem anderen Stil. Im Shotokan-Karate besitzt sie bereits den braunen Gurt, das ist der zweithöchste.