Otterndorf. Das kommunale Kino in Otterndorf entführt uns diesmal in das von wirtschaftlichen Krisen geschüttelte Argentinien von 2001.
Die auf Tango spezialisierte Band «Vecinos de Pompeya» muss irgendwie versuchen, in Buenos Aires ihren Lebensunterhalt zu bestreiten. Manchmal spielen sie in Kneipen nur für eine Mahlzeit. Dem Bandoneonspieler Julio Färber, einem alleinerziehenden Vater, leidenschaftlichen Tangomusiker, fällt es auch wegen der ständig schrumpfenden Einkünfte des väterlichen Schuhladens immer schwerer, über die Runden zu kommen. Irgendwann reicht es Julio (Diego Cremonesi) und es heißt für ihn nur noch: Adiós Buenos Aires! Er beschließt, nach Deutschland auszuwandern, samt Mutter und Tochter. – Doch im Zug seiner Auswanderungsvorbereitungen lernt Julio nicht nur die emanzipierte Taxifahrerin Mariela (Marina Bellati) kennen, sondern wird zunehmend – anfangs noch widerwillig – auch musikalisch mit einem Neuanfang konfrontiert und Deutschland rückt immer weiter in die Ferne.
Der deutsch-argentinische Regisseur German Kral weiß, wovon er erzählt: Er verließ selbst Argentinien vor 30 Jahren, um an der Filmhochschule in München zu studieren und hat sich seitdem ganz dem Tango verschrieben. Mehrere Dokumentationen stellen Musik und Leben seiner Heimatstadt vor; mit diesem Spielfilmdebüt erlangte er internationale Aufmerksamkeit.
Am Mittwoch, dem 18. September, ab 20:00 Uhr, wird der Film aus dem Jahr 2023 in der Otterndorfer Stadtscheune aufgeführt. Empfohlene Altersangabe: ab 14 Jahren; weitere Informationen, Vorbestellungen: Tel. 04751 – 4700

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