Bereits zum zweiten Mal ist der Solocellist Ludwig Frankmar zu einem Konzert nach Himmelpforten in die St. Marienkirche eingeladen.
Am 03.05.2024 um 19.30 Uhr steht bei „Kultur in der Kirche“ das Konzert „Einstimmige Musik von Meistern der Mehrstimmigkeit“ für Barockcello solo auf dem Programm mit Werken von Diego Ortiz, Aurelio Virgiliano, Giovanni Battista Degli Antonii, Monsieur de Sainte-Colombe und Georg Philipp Telemann.
Das Barockkonzert ist eine Veranstaltung der Reihe „Lauter Feierabende!“ und wird gefördert durch den Landschaftsverband Stade mit Mitteln des Landes Niedersachsen.
In Verbindung mit Renaissance und Barock war des Öfteren der Begriff der ‘linearen Kontrapunktik’ aufgetaucht, bei welcher der harmonische Zusammenhang nicht vertikal durch gleichzeitig erklingende Töne, sondern horizontal durch aufeinander folgende Tonreihen dargestellt wird. Die Stücke von Diego Ortiz, Hofkapellmeister im damals zu Spanien gehörenden Neapel, gehören zu den frühesten Beispielen dieser Kompositionsform. Von einem unbekannten Komponisten namens Aurelio Virgiliano ist die umfangreiche Sammlung ‘Il Dolcimelo’ bestehend aus 23 großangelegten Ricercate-Sätzen überliefert. Giovanni Battista Degli Antoniis mehrheitlich um Primzahl-Strukturen akribisch ausgearbeitete Sammlung mit Ricercate-Sätzen für Violoncello hat nie einen festen Platz im Cellorepertoire eingenommen. Schon als sie 1687 im Druck erschienen, waren sie veraltet – überholt von einer moderneren, gesanglicheren Musik.
Die Viola da Gamba erlebte im Frankreich des späten 18. Jahrhundert ihren Höhepunkt. Einer ihrer berühmtesten Vertreter war Monsieur de Sainte Colombe. 1992 wurde eine Handschrift mit fünf Suiten für die Bassgambe entdeckt, die Sainte-Colombe zugeschrieben wurden.
Mit mehr als 6.000 überlieferten Kompositionen ist Georg Philipp Telemanns Werk nicht zu fassen. Es streckt sich über alle Gattungen und Stilrichtungen. Seine zwölf Gambenfantaisen wurden 2015 wiederentdeckt.
Ludwig Frankmar (*1960) war in seiner Heimatstadt Malmö Schüler von Guido Vecchi, und war als Orchestermusiker an der Barcelona Oper und als Solocellist der Göteborger Oper tätig, sowie, nach Studien bei Thomas Demenga an der Musik-Akademie Basel, als Solocellist der Camerata Bern. Als er 1995 den Orchesterberuf verließ beschäftigte er sich zuerst v.a. mit zeitgenössischer Musik. Kontakte und Zusammenarbeit mit Kirchenmusikern führten ihn zur Alten Musik und zur historischen Aufführungspraxis. Er spielt ein fünfsaitiges Barockcello, gebaut von Louis Guersan (Paris, 1756).
Der Eintritt zum Konzert ist frei. Ein kleines Angebot an Fingerfood und Getränken rundet den Kulturabend bei “Kultur in der Kirche” ab.
Zur besseren Planung bittet die Kirchengemeinde Himmelpforten um Platzreservierungen per E-Mail an kulturkirche-himmelpforten@gmx.de. Sie erhalten anschließend eine Anmeldebestätigung. Eine telefonische Anmeldung im Kirchenbüro (04144/ 8495) ist auch möglich.
Weiterführende Informationen zu den Veranstaltungen und zum Team von “Kultur in der Kirche” erhalten Sie auf der Homepage der Kirchengemeinde Himmelpforten.
https://himmelpforten.wir-e.de/naechste-veranstaltung

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