Innenministerin Daniela Behrens Foto: Foto Angelika Becker

Neujahrsempfang des Frauenrates mit Innenministerin Daniela Behrens

Bad Bederkesa. Bei bestem Wetter und bester Stimmung hat der Frauenrat im Landkreis Cuxhaven e.V. alle an der Frauenarbeit Interessierten nach Bederkesa eingeladen, um gemeinsam auf das neue Jahr anzustoßen. Mit dabei war auch die niedersächsische Ministerin für Inneres und Sport, Daniela Behrens, die sich u.a. für den Kampf gegen die Gewalt an Frauen stark machte.

Der Burgsaal war voll: Über 60 Gäste konnte der Vorstand des Frauenrates gemeinsam mit dem Arbeitskreis der kommunalen Gleichstellungsbeauftragten beim Neujahrsempfang begrüßen. Innenministerin Daniela Behrens berichtete von den aktuellen Herausforderungen ihrer Arbeit und kam mit den Anwesenden anschließend in einen intensiven Austausch.

Nachdem der „Burgherr“, Kreisarchäologe Dr. Andreas Hüser, die Gäste begrüßt und den Auswärtigen kurz umrissen hatte, wo sie sich überhaupt befanden, erfuhren die Gäste von Frau Behrens spannende Hintergrundinformationen aus ihrem Ministerium. „Wir leben in einem sicheren Land“, stellte sie gleich zu Beginn klar. Anschläge wie in Aschaffenburg oder München seien schrecklich und mit nichts zu rechtfertigen, doch zeige die Statistik, dass man sich in der Bundesrepublik dennoch grundsätzlich sicher fühlen könne. Trotzdem gebe es Entwicklungen, mit denen man sich auseinandersetzen müsse.

Neben der kritischen Begleitung der Messerangriffe insbesondere bei jungen Männern sowie der Rauschgift- und Internetkriminalität war ihr dabei die Gewalt gegen Frauen und Kinder ein besonderes Anliegen. „Ich bedauere sehr, dass der Kampf gegen Gewalt an Frauen und Kindern nach wie vor viel zu leise in unserer Gesellschaft geführt wird. Über alles Mögliche empören wir uns – nur darüber nicht“, so die Ministerin. Knapp 30.000 Fälle im Bereich der Häuslichen Gewalt habe es im Jahr 2023 allein in Niedersachsen gegeben, eine Steigerung um mehr als 10% gegenüber dem Vorjahr. Für das Jahr 2024 ist erneut ein Anstieg der Fallzahlen absehbar. In knapp 60% der Fälle handelte es sich um Körperverletzungsdelikte. Zudem gab es im Jahr 2023 im Bereich der Häuslichen Gewalt 32 Fälle von vollendeten Mord- und Totschlagsdelikten. Für das vergangene Jahr ist ein leichter Rückgang zu erkennen. Auf Bundesebene habe man 360 getötete Frauen gezählt. „Das bedeutet, dass fast jeden Tag eine Frau oder ein Mädchen in unserem Land getötet wird“, so Behrens. Mit der bundesweit einzigartigen Frauenhausampel oder der ‚GfZ-App‘ (Gewaltfrei in die Zukunft) unternimmt Niedersachsen bereits einiges, um gegenzusteuern. Ein Fußfesselsystem nach dem sogenannten Spanischen Modell sei in Vorbereitung. Dennoch: „Ich würde mir wünschen, dass sich mehr Menschen empören und sich an dem Kampf gegen Gewalt an Frauen und Kindern laut und deutlich beteiligen“, sagte Ministerin Behrens.

Die Zuhörerinnen und Zuhörer nahmen die Worte der Ministerin nicht schweigend entgegen. Vielmehr folgte eine lange, angeregte Diskussion auf den Vortrag, bevor anregende Gespräche bei Essen und Trinken den Vormittag abrundeten.

Der Frauenrat im Landkreis Cuxhaven e.V. besteht aus 16 Frauenverbänden, Frauengruppen gemischter Verbände und Frauenzusammenschlüssen, die sich die Verbesserung der Situation von Frauen im Kreisgebiet in Familie, Beruf und Gesellschaft auf die Fahnen geschrieben haben. Bei diesem Empfang wurde er durch den Arbeitskreis der kommunalen Gleichstellungsbeauftragten im Landkreis Cuxhaven unterstützt. Hierbei handelt es sich um eine Arbeitsgruppe, in der die Gleichstellungsbeauftragte des Landkreises Cuxhaven, Kirsten von der Lieth, die Gleichstellungsbeauftragte der Samtgemeinde Land Hadeln, Julia Schiller sowie weitere Gleichstellungsbeauftragen der Städte, Gemeinden und Samtgemeinden ihre Arbeit bündeln und koordinieren.

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    Der Frauenrat ist eine Vereinigung von Frauenverbänden und Frauengruppen im Landkreis Cuxhaven und wurde 1996 gegründet. Im Mittelpunkt der Arbeit steht die Verbesserung der Situation von Frauen und Mädchen in Familie, Beruf und Gesellschaft in unserer Region. Grundlage dafür ist das in Artikel 3 Grundgesetz verankerte Gleichheits- und Gleichberechtigungsgebot "Frauen und Männer sind gleichberechtigt". Durch Vernetzung soll die Position von Frauen gestärkt werden. Der Frauenrat arbeitet überparteilich und überkonfessionell. Die Delegiertenversammlung bündelt die Interessen aller Mitgliedsverbände und nimmt Stellung zu politischen, sozialen und kulturellen Fragen. Der Frauenrat ist Mitglied im Landesfrauenrat. https://www.landesfrauenrat-nds.de/

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