Zum Weltgesundheitstag am 7. April 2025
Landkreis Cuxhaven. Der Weltgesundheitstag ist ein weltweiter Aktionstag. Er wurde von der 1948 gegründeten Weltgesundheitsorganisation (WHO) ins Leben gerufen und wird seit 1954 jährlich am 7. April begangen.
Eigentlich sollte Gesundheit ja für alle zugänglich sein: egal ob sie arm oder reich sind, welche Hautfarbe und egal, wo sie leben. Doch die Realität sieht leider sehr anders aus, vorwiegend in den weltweit ärmsten Ländern, wie im westafrikanischen Burkina Faso.
Seit 22 Jahren engagiert sich dort der Verein Wunschträume/Netzwerk für Mädchen- & Frauenprojekte e. V. und hat sich neben dem Bau von Schulen, Ausbildungszentren und Brunnen auch dem Bau von Krankenstationen verschrieben.
Da wurde zum einen die Krankenstation im Dorf Youba ausgebaut und mit Solar ausgestattet, da hat das Dorf Pétessiro eine Kranken- und Mutter-Kind-Station mit einer kleinen Pharmazie und Logements für Pfleger und Hebamme bekommen, und es wurde am Stadtrand der Hauptstadt Ouagadougou die Krankenstation Wend Raabo gebaut, in der u.a. auch einmal jährlich die Reihenuntersuchungen aller 1.000 Schülerinnen und Schüler des gleichnamigen Schulkomplexes durchgeführt werden.
Außerdem wurde im Gebäude der Organisation ‘BangrNooma‘, was übersetzt bedeutet ‘es gibt nichts Besseres als Wissen‘, von Madame Rakieta Poyga im Jahr 2018 ein gynäkologisches Zentrum eingerichtet. Dort können sich Mädchen und Frauen jeden Samstag kostenlos untersuchen und/oder beraten lassen.
Jeden Mittwoch kommt eine Psychologin ins Zentrum und berät, ebenfalls kostenlos, Mädchen und Frauen, die sexuelle Gewalt oder Übergriffe erfahren haben.
Ferner wird über weibliche Genitalverstümmelung aufgeklärt.
Gerade haben wir von Projektleiterin Rakieta Poyga den Bericht über das erste Quartal 2025 bekommen, demzufolge 117 Frauen das Zentrum aufgesucht haben. Sie alle wurden vor allem auf Gebärmutterhalskrebs getestet und bekamen eine kleine Schulung in der Selbstabtastung der Brüste. Für 32 Frauen wird eine Ultraschalluntersuchung der Brust oder eine Mammografie veranlasst. Dazu werden sie an das Krankenhaus überwiesen.
Von den behandelten 117 Frauen waren 85 in sehr jungen Jahren beschnitten. Darunter eine auf die schlimmste Form, die Infibulation. Dank intensiver Aufklärungskampagnen sind Beschneidungen langsam rückläufig.
Weil eine Krebsbehandlung sehr kostspielig ist, verzweifeln einige Frauen und vertrauen heimischen Behandlungsmethoden (traditionellen Heiler*innen) an. Dadurch verschlimmert sich leider häufig die Krankheit.
Wunschträume/Netzwerk für Mädchen- & Frauenprojekte e. V. unterstützt die wichtige Arbeit von BangrNooma und somit für erkrankte Frauen auch die Übernahme bestimmter Arztkosten, Rezeptgebühren und ggf. chirurgischer Eingriffe.
Die Empfängerinnen schätzen die Unterstützung ganz besonders und sind mehr als dankbar in diesen schwierigen Zeiten, die ihr Land gerade durchmacht.
Die Folgen des Austritts der USA aus der Weltgesundheitsorganisation sind laut Fachleuten noch gar nicht abzuschätzen. Projekte wie dieses kleine gynäkologische Zentrum aber dürften zunehmend wichtiger werden.

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