Fregattenkapitän Rainer Preuß vom Zentrum für Seetaktik der Marine Foto: Johann Schetzkens

Erfolgreicher Klönschnackabend der Reservisten in der Wingst

Wingst. „Heiße Krise oder Kalter Krieg? Eine Betrachtung aus maritimer Sicht. Zu diesem Thema referierte Fregattenkapitän Rainer Preuß vom Zentrum für Seetaktik der Marine beim Klönschnackabend der Reservistenkameradschaft Wingst und Umgebung im Vereinsheim auf dem Campingplatz.

Der Vortrag hatte vor allem wegen der jüngsten weltpolitischen Ereignisse und Entwicklungen das Interesse der Anwesenden geweckt.

Fregattenkapitän Preuß erläuterte am Beispiel der Ostsee aus seiner Sicht die derzeitige Lage der NATO-Seestreitkräfte im Verhältnis zur wahrgenommenen Bedrohung durch Russland. Dessen mutmaßliches Ziel sei es, die politische Landschaft Europas wieder auf die Zeit zu Anfang der 1990er Jahre zurückzudrehen. In diesen Zusammenhang seien wahrscheinlich auch die derzeitigen Sabotageakte an Infrastrukturen in der Ostsee (Stichwort: Nord-Stream II und Datenkabel) einzuordnen.

Die Ostsee habe insbesondere in Hinblick auf die Unterstützung der Baltischen Länder eine große Bedeutung. Bei einer möglichen Eskalation würde ein Großteil des Nachschubs für die dort stationierten NATO-Truppen auf dem Seeweg herangeführt werden müssen.

Der Beitritt von Schweden und Finnland zum Verteidigungsbündnis habe zwar eine gewisse Verbesserung der Situation gebracht, dem stehe aber gegenüber, dass eine Unterstützung auf dem Landweg über Polen mit Problemen verbunden sei.

Nach Auffassung des Referenten wird sich aufgrund der Erfahrungen aus dem Ukrainekrieg die Kriegsführung ändern. Der Einsatz von Drohnen werde schon unter dem Aspekt der Kosten-Nutzen-Analyse zunehmen. Es gelte hier der Satz „Quantität ist die neue Qualität“, d. h. Drohnen können kostengünstig mit einfachen Mitteln in großer Stückzahl einfach produziert und gegen teures militärisches Großgerät effektiv eingesetzt werden.

Ferner werde in Zukunft die hybride Kriegsführung – z. B. die Einflussnahme auf die Meinungsbildung in der Bevölkerung durch Fake News oder Cyberangriffe – eine große Rolle spielen.

Der Vortrag und die anschließende Diskussion hinterließen eine nachdenkliche Zuhörerschaft.

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