Ed Kröger am 27.03.2025 im Schloss Ritzebüttel Foto: Gerhard Richter

Ed Kröger im Schloss Ritzebüttel

Cuxhaven. Ein hochkarätiges Jazz-Konzert im intimen Rahmen des Schloß Ritzebüttel in Cuxhaven veranstaltet der Verein Jazz und Folk Cuxhaven (JFC) in Zusammenarbeit mit dem Kulturamt der Stadt Cuxhaven am Donnerstag, den 27. März 2025 ab 20 Uhr:  aus Anlass des 60-jährigen Bühnenjubiläums des Jazzposaunisten Ed Kröger, der in Cuxhaven aufgewachsen ist und dort auch seinen ersten öffentlichen Auftritt im Haus der Jugend hatte, hat sich der JFC entschlossen, ein Sonderkonzert mit dem Ed Kröger Quintett zu veranstalten.

Das aktuelle Ed Kröger Quintett mit Ignaz Dinné (Tenorsaxofon), Vincent Bourgeyx (Klavier), Max Leiß (Kontrabass) und Rick Hollander (Schlagzeug) gehört zu den spannendsten und virtuosesten Ensembles, die in der Tradition des Hardbops stehen. Mit ihren Kompositionen verleihen Ed Kröger und Ignaz Dinné dem Sound des Quintetts eine eigene, unverwechselbare Farbe. „Eine alte Musik-Tradition frisch, lebendig und zeitlos cool klingen zu lassen, ist kein leichtes Unterfangen. Die Fallstricke zwischen Bewahrung und Erneuerung, zwischen Purismus und Offenheit sind tückisch und weitverzweigt. Der Posaunist Ed Kröger, nimmermüder Motor der Bremer Jazzszene, bekommt das mit seinem Quintett im Falle der alten Modern Jazz- und Hardbob-Tradition seit etlichen Jahren ausgezeichnet hin“, schreibt York Schaefer im Weser-Kurier (2017).

In seiner langen Bühnengeschichte spielte Ed Kröger mit dem “Who ist Who” des europäischen Jazz. Er war im Sextett von Harald Eckstein, gründete 1967 mit Sigi Busch und Heinrich Hock eine eigene Gruppe, die um Joe Viera erweitert 1968 in Österreich, Ungarn und Luxemburg gastierte. Kröger arbeitete unter anderem mit Marion Brown, Steve McCall, Gerd Dudek, Albert Mangelsdorff und trat 1968 und 1969 in den Jazz-Gruppen von Fred Van Hove und Wolfgang Dauner auf dem Berliner Jazz-Festival auf. 1973 wechselte Kröger zum Klavier, spielte im eigenen Trio, aber auch mit Manfred Schoof, Wolfgang Engstfeld, Christof Lauer, Uli Beckerhoff und Wolfgang Lackerschmid. 1984 kehrte er wieder zur Posaune zurück und gründete (u.a. mit Detlev Beier) die Gruppe „Trombone Jazz“.

Ed Kröger zählt zu den interessantesten Posaunisten der deutschen Jazzszene. Martin Kunzler, rororo jazz-lexikon

Der französische Pianist Vincent Bourgeyx ist im Schloß am Flügel zu hören. Nach seinem Studium der Musikwissenschaften an der Universität Bordeaux besuchte er vier Jahre lang das Berklee College of Music in Boston. Er gründete sein eigenes Trio, mit dem er regelmäßig in den USA und in Japan spielte. Vincent Bourgeyx war der erste Student, der den Preis des Billboard-Magazins gewann, der es ihm ermöglichte, sein Studium mit einem Vollstipendium abzuschließen

Rick Hollander begann mit neun Jahren mit dem Schlagzeug und studierte Musiktheorie und Komposition am „Oakland Community College“ in seiner Heimatstadt. 1979 zog er nach New York City, wo er mit vielen Musikgrößen spielte. Seit Mitte der 1980er Jahre arbeitet er mit eigenen Gruppen, mit denen er auch auf dem Monterey Jazz Festival und dem North Sea Jazz Festival konzertierte und mehrere Alben vorlegte.

Ignaz Dinné – sein Vater ist der Jazzmusiker Ed Kröger, seine Mutter Lolo Dinné war Mitbegründerin des Jazzclubs Lila Eule – beschäftigte sich zunächst mit der Posaune, bevor er im Alter von siebzehn Jahren zum Saxofon wechselte und  Mitglied des Bundesjazzorchesters wurde. Nach einem Stipendium für das Berklee College of Music 1994 blieb er in den Vereinigten Staaten und gründete ein eigenes Quartett, mit dem er kontinuierlich tourte und mit Wynton MarsalisBobby Watson und Slide Hampton auftrat.

Max Leiß spielte mit 16 Jahren Bassgitarre, ein Jahr später begann er zusätzlich, klassischen Kontrabass zu lernen. Zwischen 2005 und 2009 studierte er an der Hochschule für Musik Nürnberg bis zum Diplom. Ein anschließendes Masterstudium absolvierte er 2011 am Conservatorium van Amsterdam. Leiß gehörte von 2009 bis 2011 zum Bundesjazzorchester, mit dem er auch in Südafrika und Indien tourte.

Eintrittskarten zum Preis von 25,- € gibt es für dieses Konzert ausschließlich bei der Kulturinformation der Stadt Cuxhaven in der Alten Wache, Schlossgarten 2 (gegenüber Schloß Ritzebüttel, ehemals Galerie Höhne) Tel. 04721 62213.

Restkarten können (soweit vorhanden) auch an der Abendkasse erworben werden.

    Jazz und Folk Cuxhaven



    Über Uns

    Jazz und Folk Cuxhaven e.V. (JFC) ist ein gemeinnütziger Kulturförderverein, der seit über 35 Jahren öffentliche Konzerte mit internationaler, niveauvoller Live-Musik anbietet. Seit seiner Gründung 1986 haben die Vorsitzenden Peter Gennies (Gründungsmitglied) und Wolfgang Kuhn (seit 1993) mit den jeweiligen Vorständen für ein interessantes und anspruchsvolles Programm von sechs bis neun Konzerten jährlich gesorgt. Überwiegend national und international anerkannte und ausgezeichnete Künstler aus den Bereichen Jazz, Folk und Blues waren bisher beim JFC zu Gast. Sie sorgten für viele begeisterte Besucher, hervorragende Presse-Kritiken und auch hoch erfreute Musiker, die Publikum, Veranstalter und das Ambiente lobten. Hauptveranstaltungsort sind die Hapag-Hallen am Steubenhöft in Cuxhaven. Musiker und Publikum lieben die ungezwungene Atmosphäre in dem über 100 Jahre alten historischen Hafenbahnhof. Der Kuppelsaal fasst zwar bis zu 500 Zuschauer, aber durch seine Bauweise und geschickte Beleuchtung fühlt man sich dort auch mit nur 150 Personen absolut wohl. Dazu trägt bei, dass die Musiker nur auf einem etwas erhöhten Podest sehr dicht vor dem Publikum spielen, was zu einem wesentlich intensiveren Erlebnis der Konzerte beiträgt als an vielen anderen Spielorten. Der Club-Charakter bleibt gewahrt. In aller Regel sitzt das Publikum an Tischen. Ein Getränkeausschank findet meist vor den Konzerten und in den Pausen statt. Dennoch haben die Veranstaltungen des JFC im Allgemeinen Konzert-Charakter, bei denen man die Musik ohne Begleitgeräusche genießen möchte und kann. Obwohl sich der Verein Jazz und Folk Cuxhaven fast ausschließlich aus Mitgliedsbeiträgen von zur Zeit etwa 350 Mitgliedern (à 24 Euro im Jahr) und den Eintrittspreisen der Konzerte sowie einigen wenigen Spenden finanziert, will der Vorstand auch in Zukunft neben etablierten Künstlern immer wieder Musiker vorstellen, die noch als Geheim-Tipps gelten oder selten zu hörende Klangerlebnisse präsentieren, durchaus auch mal abseits von Jazz und Folk. Neue Mitglieder nimmt der Verein JFC gern auf, die dann reduzierte Eintrittspreise zahlen.

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