Unverwechselbarer Sound: Frank Muschalle Trio mit Stephan Holstein in den Hapag-Hallen Foto: Wolfgang Kuhn

Boogie, Blues und beste Laune: Frank Muschalle Trio und Stephan Holstein live

Cuxavhen. Ein früher Herbstabend, ein voller Saal und Musik, die vom ersten Moment an für gute Stimmung sorgte: Pianist Frank Muschalle gastierte mit seinem Trio (Dirk Engelmeyer an Schlagzeug und Gesang, Matthias Klüter am Kontrabass) und hatte mit Stephan Holstein einen besonderen Gast dabei, der mit Saxofon, Klarinette und Bassklarinette für viel Abwechslung im Klangbild sorgte.

Der Start geriet noch eher zurückhaltend, fast vorsichtig, als wolle die Musik erst den Raum abtasten – doch das erwies sich bald als perfekter Auftakt. Schon im nächsten Stück nahmen Tempo und Energie Fahrt auf. Muschalles unverwechselbare Boogie-Woogie-Läufe rissen die Zuhörer mit, das Trio brachte tolle Grooves ins Spiel, und Holstein glänzte mit farbigen Soli: mal schwungvoll und glühend, mal leise und beinahe nachdenklich. Gerade dieser Wechsel machte den Reiz des Abends aus.

Besonders eindrucksvoll war das Zusammenspiel: Die vier seit Langem aufeinander eingespielten Musiker bauten improvisierte Dialoge auf und waren dabei den ganzen Abend voller Freude am gemeinsamen Musizieren. Engelmeyers präziser Schlagzeugrhythmus, Klüters routinierter Kontrabass und Holsteins wechselnde Blasinstrumente ließen das Konzert abwechslungsreich und kurzweilig werden. So übernahmen etwa Bassklarinette und Kontrabass im Stück „Ferry Crossing Blues“ (das ursprünglich ‚Elefantenhochzeit‘ hieß) die Rolle der Soloinstrumente, spielten sich geschickt die Bälle zu und verbannten Schlagzeug und Piano in die zweite Reihe.

Das Publikum zeigte schnell Begeisterung, klatschte mit, lachte, jubelte – und machte am Ende deutlich: So leicht entlässt man diese Musiker nicht von der Bühne. Zwei Zugaben später wurde klar, dass hier ein Konzertabend gelungen war, der Boogie Woogie und Blues mit viel Leidenschaft und Charme feierte.

    Jazz und Folk Cuxhaven



    Über Uns

    Jazz und Folk Cuxhaven e.V. (JFC) ist ein gemeinnütziger Kulturförderverein, der seit über 35 Jahren öffentliche Konzerte mit internationaler, niveauvoller Live-Musik anbietet. Seit seiner Gründung 1986 haben die Vorsitzenden Peter Gennies (Gründungsmitglied) und Wolfgang Kuhn (seit 1993) mit den jeweiligen Vorständen für ein interessantes und anspruchsvolles Programm von sechs bis neun Konzerten jährlich gesorgt. Überwiegend national und international anerkannte und ausgezeichnete Künstler aus den Bereichen Jazz, Folk und Blues waren bisher beim JFC zu Gast. Sie sorgten für viele begeisterte Besucher, hervorragende Presse-Kritiken und auch hoch erfreute Musiker, die Publikum, Veranstalter und das Ambiente lobten. Hauptveranstaltungsort sind die Hapag-Hallen am Steubenhöft in Cuxhaven. Musiker und Publikum lieben die ungezwungene Atmosphäre in dem über 100 Jahre alten historischen Hafenbahnhof. Der Kuppelsaal fasst zwar bis zu 500 Zuschauer, aber durch seine Bauweise und geschickte Beleuchtung fühlt man sich dort auch mit nur 150 Personen absolut wohl. Dazu trägt bei, dass die Musiker nur auf einem etwas erhöhten Podest sehr dicht vor dem Publikum spielen, was zu einem wesentlich intensiveren Erlebnis der Konzerte beiträgt als an vielen anderen Spielorten. Der Club-Charakter bleibt gewahrt. In aller Regel sitzt das Publikum an Tischen. Ein Getränkeausschank findet meist vor den Konzerten und in den Pausen statt. Dennoch haben die Veranstaltungen des JFC im Allgemeinen Konzert-Charakter, bei denen man die Musik ohne Begleitgeräusche genießen möchte und kann. Obwohl sich der Verein Jazz und Folk Cuxhaven fast ausschließlich aus Mitgliedsbeiträgen von zur Zeit etwa 350 Mitgliedern (à 24 Euro im Jahr) und den Eintrittspreisen der Konzerte sowie einigen wenigen Spenden finanziert, will der Vorstand auch in Zukunft neben etablierten Künstlern immer wieder Musiker vorstellen, die noch als Geheim-Tipps gelten oder selten zu hörende Klangerlebnisse präsentieren, durchaus auch mal abseits von Jazz und Folk. Neue Mitglieder nimmt der Verein JFC gern auf, die dann reduzierte Eintrittspreise zahlen.

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