Cuxavhen. Ein früher Herbstabend, ein voller Saal und Musik, die vom ersten Moment an für gute Stimmung sorgte: Pianist Frank Muschalle gastierte mit seinem Trio (Dirk Engelmeyer an Schlagzeug und Gesang, Matthias Klüter am Kontrabass) und hatte mit Stephan Holstein einen besonderen Gast dabei, der mit Saxofon, Klarinette und Bassklarinette für viel Abwechslung im Klangbild sorgte.
Der Start geriet noch eher zurückhaltend, fast vorsichtig, als wolle die Musik erst den Raum abtasten – doch das erwies sich bald als perfekter Auftakt. Schon im nächsten Stück nahmen Tempo und Energie Fahrt auf. Muschalles unverwechselbare Boogie-Woogie-Läufe rissen die Zuhörer mit, das Trio brachte tolle Grooves ins Spiel, und Holstein glänzte mit farbigen Soli: mal schwungvoll und glühend, mal leise und beinahe nachdenklich. Gerade dieser Wechsel machte den Reiz des Abends aus.
Besonders eindrucksvoll war das Zusammenspiel: Die vier seit Langem aufeinander eingespielten Musiker bauten improvisierte Dialoge auf und waren dabei den ganzen Abend voller Freude am gemeinsamen Musizieren. Engelmeyers präziser Schlagzeugrhythmus, Klüters routinierter Kontrabass und Holsteins wechselnde Blasinstrumente ließen das Konzert abwechslungsreich und kurzweilig werden. So übernahmen etwa Bassklarinette und Kontrabass im Stück „Ferry Crossing Blues“ (das ursprünglich ‚Elefantenhochzeit‘ hieß) die Rolle der Soloinstrumente, spielten sich geschickt die Bälle zu und verbannten Schlagzeug und Piano in die zweite Reihe.
Das Publikum zeigte schnell Begeisterung, klatschte mit, lachte, jubelte – und machte am Ende deutlich: So leicht entlässt man diese Musiker nicht von der Bühne. Zwei Zugaben später wurde klar, dass hier ein Konzertabend gelungen war, der Boogie Woogie und Blues mit viel Leidenschaft und Charme feierte.