Cuxhaven. Zum letzten Konzert dieses Jahres hatte der Verein „Jazz und Folk Cuxhaven eV“ (JFC) erneut ein absolutes Highlight im Programm, das den Fans keltischen Folks teilweise stundenlange Anreisen wert war. Entsprechend gut war die Stimmung in der fast ausverkauften Hapag-Halle von Anfang an und endete mit Standing ovations des Publikums. Ein Abend voller Charme, Energie und musikalischer Präzision: Das Konzert von Michael McGoldrick, John McCusker und John Doyle entführte das Publikum in die lebendige Welt des Celtic Folk. Von den ersten Takten an war klar, dass hier nicht nur drei Virtuosen, sondern auch langjährige Weggefährten auf der Bühne standen, deren Zusammenspiel von blindem Vertrauen und feinem Humor getragen wurde.
John Doyle, der Großmeister der Strum-Gitarre, schuf mit seinem einzigartigen Spiel ein verlässliches Fundament, auf dem Michael McGoldrick und John McCusker ihre eigene Virtuosität zur Schau stellen konnten. McGoldricks Flötenlinien schwebten leichtfüßig durch den Raum, mal tänzerisch ausgelassen, mal in melancholischer Tiefe. McCusker wechselte mühelos zwischen Geige, Akkordeon und Low Flute, stets mit einem feinen Gespür für Dynamik und Klangfarben. Besonders beeindruckend war die Balance zwischen technischer Brillanz und emotionaler Authentizität. Jeder Ton schien mit erzählerischer Absicht gesetzt, jedes Stück entfaltete eine kleine Landschaft aus Rhythmus und Resonanz. Am Ende dieses musikalischen Abends stand ein begeistertes Publikum, das sichtlich wusste, einem besonderen Moment gelauscht zu haben – einem Trio, das die Essenz des Celtic Folk nicht nur spielt, sondern lebt.

Bild: David Staufenbiel
