Lüdingworth. Nach dem frühen Aus beim Kampf um den Einzug in die Niedersachsenmeisterschaft griffen die Skatspieler des MTV-Lüdingworth nach dem letzten Strohhalm, um beim Finale der Deutschen Mannschaftsmeisterschaft (DMM) in Magdeburg doch noch ein Wörtchen mitreden zu können.
Bernd und Rolf Goerke, Jens Freymuth, Siegfried Schumacher und Silvio Härtel hatten sich am 20. Juli nach Steimbke bei Nienburg aufgemacht, um mit elf weiteren Mannschaften in der Pokalendrunde ihres Landesverbandes einen Platz unter den ersten Vier zu erkämpfen. Die Plätze zwei bis vier bedeuteten einen Umweg über weitere Spieltage bis zum möglichen Einzug ins Finale. Der Pokalsieger allerdings sollte mit dem direkten Einzug ins Finale der DMM belohnt werden. „Genau das hatten wir eigentlich vor“ schmunzelte Bernd Goerke.
Letzte Runde verlief unfassbar spannend
Vier Serien waren zu spielen und der MTV konnte tatsächlich die ersten drei Serien für sich entscheiden. Das allein war schon ein sensationelles Ergebnis, allerdings waren die Verfolger dem Quintett dicht auf den Fersen und in der letzten Serie treffen sich stets die besten Spielerinnen und Spieler an einem Tisch. Durch die Nutzung von Tablets waren durchgehend alle Zwischenstände live abrufbar. Taktiker Silvio Härtel hatte die Ergebnisse immer im Blick und bekam plötzlich Sorgenfalten: „In der letzten Serie lief es überhaupt nicht mehr, kurz vor Schluss hatten wir zusammen zwar über 16000 Punkte erspielt, aber eine Verfolgermannschaft war bis auf drei Pünktchen herangerückt, es ging um alles“ schilderte er die brenzlige Situation.
Herz ist Trumpf
Nur noch wenige Spiele waren zu spielen, die ersten Tische hatten ihre Serie bereits beendet. Dann schlug die Stunde von Siegfried „Siggi“ Schumacher. Im letzten Spiel an seinem Tisch nahm ausgerechnet ein Spieler der Verfolgermannschaft aus Bordenau den Skat auf – sie wollten unbedingt noch an den Lüdingworthern vorbeiziehen. Der Spieler hatte an dem Tisch bis dahin noch kein Spiel verloren, er entschied sich für Herz als Trumpf, doch Schumacher konnte das Spiel drehen und der MTV blieb Erster.
„Das war wirklich ein Herzschlagfinale“, stöhnte der bundesliga-erfahrene Härtel erleichtert. Beinahe wäre auch der Sieg in der Einzelwertung drin gewesen, aber Jens Freymuth verpasste mit Rang zwei diesen Doppelerfolg nur knapp. Doch das konnten alle angesichts des tollen Erfolges verschmerzen. Auch im Ligabetrieb steht der MTV derzeit gut da: vor dem Doppelspieltag zum Saisonfinale Anfang September in Bad Fallingbostel belegen die Spieler derzeit mit Position drei einen Platz in den Aufstiegsrängen.
Übungsabende finden mittwochs ab 19 Uhr im Vereinshaus des MTV Lüdingworth statt. Neue Skatschwestern und –Brüder sind beim MTV Lüdingworth immer herzlich willkommen.