Die letzte Mehrtagestour des Radsportvereins Hemmoor in diesem Jahr sollte nach Butjadingen führen. Pünktlich um 08:00 Uhr am letzten Samstag im September fiel der Startschuss für die 10 Teilnehmer. Die erste Etappe führte auf z.T. naturnahen Pisten in die City von Bederkesa, wo erst einmal ausgiebig gefrühstückt wurde. Noch einmal die gleiche Streckenlänge und Bremerhaven war erreicht … punktgenau zur Abfahrt der Weserfähre. Das gegenüber liegende Ufer bot bei strahlendem Sonnenschein einen phantastischen Blick auf die Skyline von Bremerhaven. Noch schnell ein Foto vom Weserstein in Blexen und ab nach Nordenham ins Hotel Lohmann und gleichnamige Cafe mit einem umwerfenden Torten- und Kuchenangebot … nicht ganz preiswert, aber extrem lecker. Eine kleine Erkundungstour zeigte: so richtig sehenswert ist Nordenham nicht, aber der kurze Radweg entlang der Weser mit Stopp am Union-Pier, das hat schon was. Zum Abendessen war im angeblich ´besten´ Restaurant der Stadt, dem „Max“, ein extra Raum für uns reserviert … super.
Am Sonntag sollte das Butjadinger Land umfahren werden. Erster Stopp: der „Garten Eden“ in Waddens, danach die Touristenhochburgen „Burhave“, „Fedderwardersiel“ und „Tossens“. Den Mittagsimbiss gab´s im Mediterranean in Eckwarderhörne, direkt am Meer mit einzigartigem Blick auf den Jadebusen … toll. Aber es sollte noch besser kommen: Gleich nebenan steht das „Oberfeuer Preußeneck“ – ein über 70 Meter hoher Leuchtturm. Der Betrieb wurde vor Jahren eingestellt. Eine Stiftung hat die Betreuung übernommen, eine mittlere Ebene eingezogen und den Turm für den Publikumsverkehr geöffnet. Die Gruppe war mit Lutz Timmermann, dem Stiftungsvorstand verabredet. Er öffnete die Zugangstür und wer schwindelfrei war stieg die 132 Stufen hinauf zur oberen Aussichtsplattform – das Highlight dieser Tour im doppelten Sinn – trotz leicht diesigem Wetter reichte der Blick bis nach Wilhelmshaven mit seinem LNG-Terminal … oder durch den Gitterboden senkrecht nach unten. Der Auf- und Abstieg auf der schmalen Wendeltreppe ist nicht jedermanns Sache … und oben angekommen merkt man deutlich das Schwanken des Turms im Wind. Reichlich Fotos ´geknipst´ … und wieder rauf aufs Rad. Der zum Radweg ausgebaute ehemalige Bahndamm führt schnurstracks geradeaus zurück nach Nordenham. Allerdings nicht, ohne vorher im Moorseer Mühlencafe noch einmal eine Rast am Kaffeetisch eingelegt zu haben.
Dritter Tag – Rückfahrt. Wieder einmal wurde die Weserfähre, diesmal in Brake, auf den Punkt genau erreicht. Am diesseitigen Ufer, nicht weit vom Fähranleger Sandstedt entfernt, liegt Rechtenfleet – und mittendrin das „Hermann-Allmers-Haus“. Das ehemalige Wohnhaus des bekannten deutschen Dichters wird heute ehrenamtlich betreut. Wir begnügten uns mit einer kurzen Rast im Innenhof … und radelten weiter mit Sonnenschein, Rückenwind und Weserblick Richtung Bremerhaven. Das „Schaufenster Fischereihafen“ war mit Gästen überlaufen. Auch das Geheimtipp-Restaurant „Gern am Meer“ war sehr gut besucht – Geduld war hilfreich beim Warten auf die vorzüglich zubereiteten Fischgerichte. Nach dem Mittagessen war die Rückreise mit dem Zug geplant. „Was?? Doch nicht mit dem Zug!!“ tönte der Protest auf. Obwohl schon 50 km auf dem Weserradweg zurückgelegt waren, wurde einstimmig entschieden, auch die restlichen noch einmal 50 km lange Wegstrecke mit dem Rad zu radeln. Gesagt – getan … Kurz vor 18 Uhr war das Ortsschild von Hemmoor wieder erreicht. 3 Tage – 250 km – durchweg gute Stimmung – viel gesehen und erlebt – eine schöne Tour.